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Knochenaufbau

Wenn ein Zahn entfernt wird oder sich ein bleibender Zahn nicht in der richtigen Position einordnen kann, beginnt der Knochen an dieser Stelle zu schwinden. Dies führt häufig dazu, dass dieser Kieferabschnitt nicht in der Lage ist ein Implantat zu tragen.

Als Ersatz für aufgelösten Knochen werden unterschiedliche Knochenersatzmaterialien verwendet:

  • Eigenknochen 

Der Knochenaufbau mit autogenem Knochen, auch Autotransplantat genannt, wird mit Ihrem eigenen Knochen durchgeführt. Der Knochen wird typischerweise vom Kinn oder dem Kiefer entnommen. Autogene Knochentransplantate haben den Vorteil, dass es sich bei dem Transplantatmaterial um Ihren eigenen lebenden Knochen handelt. Das bedeutet, dass er lebende Zellelemente enthält, die das Knochenwachstum fördern.

Ein Nachteil des Autotransplantats besteht jedoch darin, dass ein zweiter Eingriff erforderlich ist, um Knochen von einer anderen Stelle zu entnehmen. Abhängig von Ihrem Allgemeinzustand wird ein zweiter Eingriff möglicherweise nicht empfohlen.

  • Allogener Knochen

Der allogene Knochen stammt von einem menschlichen Spender. Die Knochenpartikel kommen aus einer Gewebebank und werden sorgfältig aufbereitet und sterilisiert. 

Im Gegensatz zu Eigenknochen kann allogener Knochen selbst keinen neuen Knochen bilden. Vielmehr dient er als Gerüst, über das Knochen aus den umgebenden Knochenwänden wachsen kann, um den Defekt oder die Lücke zu füllen.

  • Xenogener Knochen

Xenogener Knochen wird aus Knochen einer anderen Art, normalerweise Rind oder Schwein, gewonnen. Die sterilisierten porösen Knochenpartikel bestehen größtenteils aus Calciumphosphat und enthalten keine Eiweiße oder andere organische Komponenten. Ähnlich wie die allogenen Transplantate dienen xenogene Transplantate als Gerüst, damit Knochen aus dem umgebenden eigenen Knochen wachsen und den Hohlraum füllen kann.

  • Synthetisches Knochenersatzmaterial

Es gibt unterschiedliche synthetische Materialien, welche als Knochenmineralersatz angewendet werden können. Die am häufigsten verwendeten sind Beta-Tricalciumphosphat oder Hydroxylapatit, oder eine Kombination aus beiden.

Je nach Größe und Lokalisation des Defekts ist ein Knochenaufbau nur mit Eigenknochen oder aus einer Mischung Eigenknochen und Knochenmineralersatz (xenogen, allogen, synthetisch) ausreichend gut durchblutet und stabil. Die Knochenregenreation dauert ca. 4 bis 6 Monate, bevor eine Zahnimplantation durchgeführt werden kann.

Der Knochenaufbau wird nur in denjenigen Bereich Ihres Kiefers gemacht, wo er benötigt wird. Je nachdem, ob einer oder mehrere Zähne unmittelbar vor dem Knochenaufbau entfernt werden oder Zahnlosigkeit seit Längerem besteht, kommen folgende Verfahren in Frage:

  • Socket Preservation

Bei tiefer Zerstörung, Zahnbruch, Knochenschwund oder Infektion (z. B. durch nicht erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen) lässt sich eine Zahnentfernung nicht immer vermeiden. Der zahntragende Knochen ist in diesen Fällen haüfig stellenweise aufgelöst, was nach der Zahnentfernung zu einem größeren Schwund oder zu einer vollständigen Auflösung des Zahnfachs führen kann. Das darüberliegende Zahnfleisch schrumpft infolgedessen auch. Ist das bei mehreren Nachbarzähnen der Fall, so kommt es zur Einsenkung der Lippen und Wangen in diesem Bereich. 

Die starke Schrumpfung eines oder mehrerer Zahnfächer kann zu Problemen bei dem Ersatz von diesen Zähnen führen, unabhängig davon ob er durch Implantate, Brücken oder Prothesen erfolgt.

Solche Kieferdefekte nach Zahnentfernung können in vielen Fällen durch ein Verfahren namens Socket Preservation (Erhaltung des Zahnfaches) verhindert werden. Bei dieser Behandlung wird das Zahnfach direkt nach der Zahnentfernung mit Knochen oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Anschließend wird die Wunde mit Zahnfleisch oder einer künstlichen auflösbaren Membran abgedeckt. Somit wird die Schrumpfung von Knochen und Zahnfleisch stark minimiert. Der neu gebildete Knochen in dem Zahnfach bildet auch die Grundlage für ein Implantat, das den Zahn ersetzen soll. Dieses Verfahren ist besonders sinnvoll, wenn Sie einen oberen Frontzahn durch ein Implantat ersetzen.

  • Kieferkammaufbau

Der Kieferkamm ist der Kieferabschnitt, welcher die Zahnwurzeln umgibt. Wenn ein Zahn entfernt wird, füllt sich das leere Zahnfach in ca. 3 Monaten mit neuem Knochen. Gleichzeitig schrumpft der Knochen in diesem Bereich, verliert an Höhe und Breite. 

Ein Aufbau des Kieferkamms ist meistens nur dann notwendig, wenn die Höhe und Breite für das Setzten von einem Implantat nicht ausreichend sind oder wenn durch den Knochenverlust sich das Zahnfleisch von den Nachbarzähnen zürückzieht. Ein Kieferkammaufbau schützt somit das noch vorhandene feste Zahnfleisch vor weiterem Rückgang.

  • Sinuslift

Die Kieferhöhle (lat. Sinus maxillaris) ist ein mit Schleimhaut bedeckter, luftgefüllter Hohlraum, welcher teilweise im Oberkiefer, oberhalb der Oberkieferzähne und seitlich der Nase liegt. Jeder Mensch hat zwei Kieferhöhlen, eine auf jeder Seite des Gesichts.

Bei einem Sinuslift wird der Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) angehoben, um Platz für das von Setzen von Implantaten in den oberen Backenzahnregionen zu schaffen.

Ein Sinuslift wird in der Regel dann durchgeführt, wenn der Kieferknochen in der oberen Backenzahnregion nicht ausreichend ist, um ein Zahnimplantat stabil zu verankern. Der Mangel an Knochen kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Knochenrückbildung nach Zahnverlust, Knochenerkrankungen oder angeborene Knochenstruktur (die Wurzeln der Backenzähne im Oberkiefer ragen in einigen Fällen bis in die Kieferhöhle).

Praxis Dr. Dzhabalyan